Weda Elysia Tagebuch (Blog)

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Schmeterling

 

In Wort & Bild künden wir hier unsere freie Meinung

Ehre und Gewissen sind unsere Richtschnur

Reine Absichten unser Ruhekissen

Mein Weg zu Weda Elysia

Sippenbaum

Einleitung

Mein Weg zu Weda Elysia ist eng verknüpft mit der Begegnung meines geliebten zukünftigen Mannes. 2016 lernten wir uns auf einer Mutter-Kind bzw. Vater-Kind-Kur kennen. Unsere Kinder waren im gleichen Alter und begannen sofort fröhlich miteinander zu spielen, sodass wir beide oft Zeit hatten für intensive und spannende Gespräche. Wir vergaßen förmlich Zeit und Raum um uns herum. Er war so völlig anders als ich und hatte teilweise eine so gegensätzliche Weltanschauung, dass ich völlig verblüfft war und mir eingestehen musste, was ich, die ich dachte so "weltoffen" und "tolerant" zu sein, für ein eingeengtes und fremdgesteuertes Sichtfeld und Wertungsschema bisher hatte. Er passte in keine Schublade und das machte mir anfangs schwer zu schaffen. An einem dieser Nachmittage erzählte er mir von einer sibirischen Einsiedlerin, die alles kosmische Wissen in sich tragen soll und Vergangenheit wie Zukunft durchschauen kann. Es gäbe Bücher über sie und ihre Ideen von Familienlandsitzen. Er selber hätte sie aber auch noch nicht gelesen.
Nach den 3-Wochen Kur fuhr ich mit meinem Sohn schweren Herzens nach Hause...Verliebt, ratlos und mich selbst in Frage stellend...ich kaufte mir sofort alle Anastasia Bücher. Ich fraß sie förmlich auf. Die Ideen darin waren so bezaubernd, so zukunftsfroh und friedvoll. Das wollte ich für mich und meinen Sohn. Ein Leben in Harmonie mit der Natur, in Anbindung an die Ahnen, in einer aufrichtigen Gemeinschaft und mit wiederbelebten herzerwärmenden Sitten, Bräuchen, Liedern und Tänzen unserer Vorväter und Vormütter.
Vor meinem Auge tat sich nach langer Zeit des Suchens ein Bild von meiner Wunsch-Zukunft auf. Gab es solche Landsitzsiedlungen in Deutschland überhaupt schon? In Band 1 waren in der Mitte des Buches mit Bildern einige Projekte und die dazugehörigen Gemeinschaften beschrieben. So gelangte ich auf die Internetseite von Weda Elysia. Sie veranstalteten Volkstanztage im Harz (gar nicht so weit weg von meiner großen Liebe - ein Schicksalswink?). Ich hatte keine Ahnung von Volkstanz, auch auf dem Oktoberfest war ich nie. Ich fand das immer sehr befremdlich, aber nun ja. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich bestellte mir schnell ein günstiges Dirndl bei Ebay und meldete mich an. Mein Liebster konnte an dem Tag leider nicht, so fuhr ich allein.

Das 1. Aufeinanderteffen mit Weda Elysia

Ich kam etwas zu spät zu dem Gasthof und hörte drinnen schon die Musik spielen. Oh Gott ich war so aufgeregt. Ich öffnete die Tür und sah viele in schöne Trachten gekleidete Menschen. Viele mit langen Haaren, sogar die Männer. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr, ob ich mich überhaupt vorstellte oder es direkt losging mit dem Tanzen. Ich weiß nur, dass ich schnell einen Tanzpartner zur Seite hatte und mich allerlei vertanzt habe, was bei den vielen Gruppentänzen aber gar nicht auffiel bzw. niemand schlimm fand. Ich habe soviel gelacht, gejauchzt und tiefe Herzensfreude empfunden während dieser Volkstanzrunden, dass es schier unglaublich ist, das so etwas Freudvolles kaum noch einer kennt bzw. überhaupt in Kontakt damit kommt. Da kann tatsächlich keine Disko-Nacht o.ä. mithalten. Und das OHNE Alkohol!!!! Stattdessen gab es selbstgemachte vegetarische u vegane Speisen. Ich habe in den Pausen an den Spaziergängen teilgenommen und mit vielen netten Menschen geplaudert. Nahezu alle hatten sehr eigenartige Ansichten zu Politik, Medizin, Schule usw. Ich hörte viele dieser Thesen (heutzutage benutzt man sicherlich das Wort Verschwörungstheorien dafür) zum ersten Mal. Bis dato hatte ich mich auch schon mit Kräuterkunde, gesunder Ernährung und Chemtrails beschäftigt, aber die gesamte gesellschaftliche Lebensweise in Frage zu stellen, war mir noch nicht in den Sinn gekommen.
Ich mag eigenwillige Menschen, daher fand ich das alles sehr spannend.

Aruna stach mit ihrer graziösen Haltung und ihrer Ernsthaftigkeit heraus. So edel und unnahbar wirkte sie mit ihrem Mann. Auch bei den nächsten Treffen verlies mich nie das Gefühl dieser "Unnahbarkeit".
Ich weiß noch wie ich in der Pause zu Meinhard im Scherz sagte, als es um das Thema Halloween ging: "Halloween? Das feiert man ja eigentlich nur, weil Jesus damals den Riesenkürbis besiegt hat!" (Das hatte ich irgendwo bei Facebook als lustigen Spruch gelesen). Ich muss immer noch lachen, wenn ich an Meinhards verständnislosen Blick denke 😆 er hatte wohl tatsächlich gedacht, ich meinte das ernst 😅
Naja, ich dachte meinerseits er hätte keinen Humor. Die Zeit sollte mich eines besseren belehren.

Der Weg zu Weda Elysia

Ich fuhr nach Hause zurück mit vielen neuen Eindrücken und einem erwachten Frohsinn im Herzen, da es eine Menge an Menschen zu geben schien, welche ihr Leben außerhalb des "normalen" Rahmens friedlich und freudvoll zu gestalten wussten. Und plötzlich traf ich immer wieder zufällig auf Menschen, die die Anastasia Bücher gelesen und lieb gewonnen hatten. Zur selben Zeit begann sich aber auch plötzlich Widerstand und Unmut gegen meine Ideen und meinen sich fügenden Weg zu bilden. Meinen Plan zu meinem neuen Freund zu ziehen, musste ich gegen heftige Auseinandersetzungen mit der gesamten Verwandtschaft durchziehen. Ich hatte ihnen von meinem Traum der Selbstversorgung und den Ideen Anastasias erzählt und meine Familie hat dann im Internet die wüsten Verunglimpfungen gefunden und sie geglaubt.
Es dauerte Jahre bis sich das Verhältnis entspannte.
Mit meinem Partner besuchte ich immer wieder die Gemeinschaft zu Festen und er half oft mit beim Bau vom Haus Lindenquell. Über die Jahre erlebten wir die Menschen in verschiedenen Situationen und das Gefühl der Unnahbarkeit verschwand immer mehr. Wir wurden Freunde. Hilfreich war dabei eine wunderbare Präsentation von Meinhard und Aruna über ihren eigenen gemeinsamen Entwicklungsweg. Die beiden tragen gar nicht schon immer Trachten? Die beiden machen auch erst seit 5 Jahren Volkstanz? Meinhard benutzt immer noch ein Navigationssystem um nach Braunschweig zu kommen??  😁 Die beiden haben wirklich Humor und sind wie der Rest so liebevolle und leidenschaftliche Menschen, dass es eine Freude ist sie zu erleben.
Nach 4 Jahren des Kennenlernens haben wir dann unsere Zelte im Nordharz abgebrochen und sind im Sommer 2022 nach Wienrode gezogen mit unseren Sprösslingen.

Schlusswort

Die Anastasia Bücher lese ich immer mal wieder von vorn und denke so oft "das stand doch da vorher nicht drin?!"  Sie sind ein Quell der Inspiration und wenn ich mich weiterentwickle, verändert sich auch meine Sichtweise auf die Inhalte der Aussagen der Bücher. Oft verfangen wir uns im Außen und auch die Gemeinschaft wird oft vor Herausforderungen gestellt. Aber wir halten zusammen und sind in Freud und Leid füreinander da. Das gemeinsame Singen im Chor, Arbeiten, Tanzen und Feste feiern erfüllt mich mit Freude und Sinn. Stück für Stück erschaffen wir unsere Landsitze, auch wenn mich manchmal die Ungeduld packt, weil es von mir aus schneller vorwärts gehen könnte. Ich sehe wie die Kinder gedeihen, ohne Fremdbetreuung enorm viel Lernen und an ihren Aufgaben wachsen. Sie fühlen sich sicher und wertgeschätzt. Wir Erwachsenen dürfen auch noch viel Gelassenheit lernen. Ich bin froh den Weg beschritten zu haben und freue mich auf die Zukunft meiner Sippe in der Familienlandsitzsiedlung. Mein Herz ist voller Dankbarkeit.

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